Gerstern Abend würde auf ZDF ein Bericht veröffentlich, bei dem die heutigen Games wieder als zu „gewalttätig“ gezeigt werden. Der Innenminister will sogar ein Herstellungsverbot bei den „zu gewalttätigen“ Games, wie CS, Doom3, Far Cry etc.
Zitat von ZDF:
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(Daniel D.) „Doom 3“, „FarCry“ und andere blutige Schießereien haben die Diskussion um die Gewalt in Computerspielen und einen schärferen Jugendschutz wieder angekurbelt. In einem zu diesem Thema ausgestrahlten Beitrag des ZDF forderte Bayerns Innenminister Beckstein sogar ein Herstellungsverbot der bei Zockern beliebten Freizeitbeschäftigungen.„Frontal21“ berichtete über Spiele wie „Doom 3“, „Resident Evil“ und auch das Beat“em-Up „Mortal Kombat: Deadly Alliance“, in denen es, so der Autor, „um die realistische Darstellung von Auftragsmorden, Morden mit Kettensägen oder das grausame Verstümmeln von Frauen“ ginge. Die „Recherchen“ hätten laut ZDF zahlreiche Innenminister der Länder alarmiert. Obwohl frühere Teile der Spiele indiziert worden sind, hätten manche Pixel-Kriege von den zuständigen Stellen, der Unabhängigen Selbstkontrolle (USK) und den Obersten Landesjugendbehörden (OLB) ein „Go“ bekommen.
Selbst Titel, die von der USK erst ab 18 Jahren freigegeben wurden, würden an Kinder und Jugendliche verkauft werden. Die einschlägigen Zeitschriften, in denen die Spiele getestet und beworben werden, würden zum Kauf anreizen. So könnten sie in den Verkaufscharts sogar ganz nach oben kommen.
Den Innenministern, denen Szenen gezeigt wurden, zeigten sich geschockt und wollen schnell handeln. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm hält die Nicht-Indizierung für „nicht akzeptabel“. Da „die Vorgängerspiele von einer ähnlichen Brutalität und Grausamkeit schon von der Bundesprüfstelle verboten wurden“, muss eingegriffen werden. Für NRW-Innenminister Fritz Behrens stehen die Spiele den Werten des Grundgesetzes entgegen und er kommentierte: „So wie es ist, darf es nicht bleiben.“
Dem bayerischen Innenminister Günther Beckstein ist das zu wenig. Gegenüber „Frontal 21“ machte er sich für den vollständigen Herstellungsstopp auf. „Denn die Technik hat sich so entwickelt, dass der einzelne Träger dieser Spiele nicht mehr sehr viel kostet, sodass der Preis für Verleihen und Verkaufen nicht mehr sehr unterschiedlich ist. Wenn etwas auf dem Markt ist, dann wird es immer von Jugendlichen erworben und dann auch schwarz kopiert und weiter vertrieben.“
Leider scheint Herr Beckstein vergessen zu haben, dass diese Shooter und Beat“em-Ups meist aus Übersee kommen. Den US-Firmen kann es egal sein, was ein Innenminister aus Deutschland will. Allerdings hätten die „FarCry“-Macher dann größere Probleme. Die sitzen nämlich in Coburg.
Wenn ein Spiel von der USK eingestuft wird, kann man es nachträglich nur schwer indizieren und es somit total aus den (sichtbaren) Regalen verschwinden lassen. Das soll den Vertrieben Sicherheit geben, um nicht auf einmal auf ihrer Waren sitzenbleiben zu müssen. Das findet Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Peter Ruhenstroth-Bauer, nun auch nicht mehr so toll und kündigte auf Grund der Frontal21-Recherchen eine Überprüfung der gesetzlichen Regelungen an.